News Archiv 2016 Juni

 

 

 

Zentralmatura: Hohe Belastung für Prüfer/innen wegen suboptimaler Ablauforganisation

Die ÖLI-UG fordert, dass die Evaluation der Zentralmatura nicht mehr hauptverantwortlich durch das BIFIE erfolgen darf, sondern durch eine unabhängige Kommission erfolgen muss.

Kritische Analyse der Ablauforganisation dringend erforderlich

Eine Evaluation der Leistungen der Maturant/innen reicht nicht aus. Genauso wichtig ist die kritische Analyse der Ablauforganisation der Zentralmatura. Die Rückmeldungen der Prüfer/innen zeigen ein klares Bild: Durch die Zentralmatura sind die Belastungen deutlich gestiegen. Wobei die Vorbereitung der Schüler/innen im Unterricht auf die zentrale Prüfung größtenteils kein Problem für die Pägagog/innen darstellt. Der Stress wegen der meist nicht notwendigen komplizierten und aufwändigen Organisation seit der Einführung der Zentralmatura, mache die Belastung aus. 

Ein Beispiel ist die nicht nachvollziehbare extrem kurze Zeit für die Korrektur der schriftlichen Maturaarbeiten.

Deshalb unterstützt die ÖLI-UG die

 

Initiative: Mehr Zeit für die Korrektur der schriftlichen Maturaarbeiten

 

Unterstützungserklärung:

 

Ein Zeichen setzten gegen die (viel) zu kurze Korrekturzeit für die Maturaarbeiten.
Maria Eidherr-Schmid unterrichtet an einer BMHS in Tirol hat gemeinsam mit ihren betroffenen Kolleginnen und Kollegen eine wichtige Initiative gegen die zu kurzen Korrektur-zeiten im Rahmen der schriftlichen Zentralmatura gestartet. Ihre Forderung:
Aus gegebenem Anlass möchten wir Sie darüber informieren, dass die zeitlich vorgeschriebenen Richtlinien zur Korrektur der zentralen Matura unangemessen kurz sind und dadurch einige ernstzunehmende Reibungspunkte entstanden sind.
Darum fordern wir Sie dringend dazu auf, eine angemessene Adaptierung der zeitlichen Vorgaben für die Korrektur der schriftlichen Arbeiten im Rahmen der NR(D)P für die kommenden Jahre durchzuführen.

Bitte unterstützt die Initiative gegen zu kurzen Korrekturzeiten der schriftlichen Zentralmatura, indem ihr über diesen Link eine Online-Unterstützungserklärung abgebt: >> zur Unterstützungserklärung
Das von euch unterstützte Forderungsschreiben wird an die zuständigen Zentralausschüsse und Gewerkschaftsgremien und an die Ministerin Dr. Sonja Hammerschmid weitergeleitet. >> Forderungsschreiben

 

30.06.2016


Zentralmatura: Eine kleine Kommission für die Aufgabenerstellung

Die Grünen fordern eine kleine Fachkommission für die Aufgabenerstellung und eine unabhängige Kommission für die Ergebnisevaluation.
Kleine Fachkommission
Harald Walser: “In die Aufgabenerstellung durch das Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) sind mehr als 150 Personen involviert. Die Fachkommissionen sollten aus mindestens fünf Personen zusammengesetzt sein – etwa jeweils eine FachdidaktikerIn bzw. -wissenschafterIn einer Universität sowie drei Vertreter/innen der Schultypen (AHS-Langform/Oberstufenrealgymnasien/BHS).“ „Derzeit sind viel zu große Gruppen mit der Aufgabenstellung betraut. Am Schluss ist dann niemand verantwortlich dafür.“ Um die Unabhängigkeit zu garantieren, sollten die Kommission jedes Jahr mit neuen Vertreter/innen besetzt werden.
Unabhängige Kommission soll Prüfung prüfen
So wie die ÖLI-UG seit längerem, fordern auch die Grünen, dass nicht das BIFIE seine Arbeit selbst kontrollieren darf, sondern eine unabhängige Kommission die Ergebnisse und die Ablauforganisation der Zentralmatura evaluieren soll. „FachdidaktikerInnen und FachwissenschafterInnen sowie VertreterInnen aus den Schulen sollen in dieser Kommission vertreten sein“, so der Bildungssprecher der Grünen.

 

30.06.2016


Zentralmatura: Schönreden macht`s nicht besser

Durch die Kompensationsprüfungen konnte zwar das eher schlechte Abschneiden in der schriftlichen Matura einigermaßen korrigiert werden, trotzdem müssen nach den Ergebnissen der heurigen Zentralmatura noch einige dringende Fragen beantwortet werden.

Große Leistungsunterschiede überall

Genauestens analysiert werden müssen jedenfalls die Ursachen der teils gravierend unterschiedlichen Ergebnisse  zwischen den Bundesländern, Schultypen, Schulen und Klassen (Details werden leider vom bmbf unter Verschluss gehalten) in allen drei schriftlichen Maturafächern. Vor allem auffällig ist der Gender-Effekt bei den Leistungen in Englisch und Mathematik. Eine gute zusammenfassende Analyse dazu machte von Sebastian Fellner im derStandard.at

Wer sucht die Fehler?

Wichtig ist jedenfalls, dass nicht wie bisher üblich wieder das BIFIE selbst seine Arbeit evaluiert, sondern die Analyse/Untersuchung extern durchgeführt wird. Sonst, so die bisherigen Erfahrungen, werden wir mit hoher Wahrscheinlichkeit noch lange auf ein gutes Funktionieren der Zentralmatura warten müssen.  

Abschaffung der Kompensationsprüfung?

Die Abschaffung der Kompensationsprüfung zu fordern, wie dies der Sprecher der AHS-Direktoren, Wilhelm Zillner und der Klagenfurter Mathematikdidaktiker Werner Peschek medial sehr erfolgreich tun, lenkt die Diskussion in eine falsche Richtung. Das sieht auch BHS-Lehrervertreter Himmer (fsg) im Interview im der.standard.at so: „"Das gab es ja auch bei der alten Matura, und die Fragen sind ja auch für diese Prüfung zentral erstellt. Dass so viele danach positiv waren, ist eigentlich ein Zeichen, dass sie die Chance genützt und sich darauf besonders konzentriert haben. Das gehört zu einer fairen Prüfung dazu – gerade bei so einer Einmalprüfung." Zillner glaubt jedoch, dass „man“ bei der mündlichen Kompensationsprüfung „ein wenig die Objektivität“ verliere, „weil es menschelt". Diese Aussage hat es in sich. Unterstellt er und Peschek doch damit den Direktor/innen, dass sie entweder als Kommissionsvorsitzende oder Kommissionsmitglieder in der Funktion der Schulleiter/in unkorrekte, weil nicht objektive Kommissionsbeschlüsse tolerieren. Ein dienstrechtlich heikles Vergehen. Und wenn der Sprecher der AHS-Direktor/innen mangelnde Objektivität bei den mündlichen Kompensationsprüfungen diagnostiziert, müsste er doch bei allen mündlichen Reifeprüfungen zum selben Ergebnis kommen. Will er diese auch abschaffen?

 

29.06.2016


Offizielle Ergebnisse der schriftlichen Ru(D)P AHS+BMHS 2015/16

Erste Ergebnisse der schriftlichen Reife- bzw. Reife- und Diplomprüfung an AHS/BHS/Bildungsanstalten im Haupttermin 2015/16
Zu den detaillierten Notenverteilungen vgl. Tabellen und Grafiken (>> Download)
Gesamte Pressemitteilung (>> Download)

 

Auszug aus der Pressemitteilung des bmbf

Ergebnisse nach Schularten
Die schriftliche Reife- bzw. Reife- und Diplomprüfung haben bestanden:
Gesamt:
o    99,0% der Kandidat/innen in Deutsch
o    96,7% der Kandidat/innen in Englisch
o    93,8% in Mathematik bzw. Angewandter Mathematik
AHS:
o    98,9% der Kandidat/innen in Deutsch (2015/16: 99,5%)
o    97,9% der Kandidat/innen in Englisch (2015/16: 97,9%)
o    93,1% in Mathematik (2015/16: 96,7%)
BHS:
o    99,1% der Kandidat/innen in Deutsch
o    95,5% der Kandidat/innen in Englisch
o    94,6% in Angewandter Mathematik

 

Bei einem Vergleich der Ergebnisse der Schularten ist darauf Bedacht zu nehmen, dass sich die Konzeption der schriftlichen Reife- bzw. Reife- und Diplomprüfung an den lehrplanmäßigen Erfordernissen der jeweiligen Schulart orientiert. Daher gibt es in einigen Prüfungsgebieten Abweichungen zwischen den Prüfungsformaten sowie in der verpflichtenden Wahl der Prüfungsgebiete.


Ergebnisse nach Bundesländern
Die Ergebnisse differieren z.T. deutlich zwischen den Bundesländern. Unterschiede sind vor den Kompensationsprüfungen deutlicher sichtbar.
Ausgewählte Ergebnisse:
AHS:
o    Deutsch: Die Sehr-gut-Quote liegt in den Bundesländern zwischen 13,3% in Vorarlberg und 21,0% Kärnten (jeweils vor den Kompensationsprüfungen), die Zahl der Nicht genügend zwischen 4,2% (Oberösterreich) und 9,3% (Burgenland). Nach den Kompensationsprüfungen liegen die Nicht-genügend-Quoten der Bundesländer zwischen 0% und 2,5%.
o    Englisch: hohe Quote an Sehr gut (31,5%) und niedrige Nicht-genügend-Quote (3,9%) in Wien, ähnlich in Oberösterreich (27,4% Sehr gut, 3,7% Nicht genügend) – alles vor den Kompensationsprüfungen
o    Mathematik: Nicht-Genügend-Quoten schwanken zwischen 13,4% in Oberösterreich und 33,2% in Vorarlberg; nach den Kompensationsprüfungen liegen die Nicht-genügend-Quoten zwischen 2,7% und 9,9%.
BHS:
o    Deutsch: Hier hat Kärnten vor den Kompensationsprüfungen mit 1,2% die niedrigste Nicht-genügend-Quote und die höchste Quote an Sehr gut (19,2%).
o    Englisch: Hohe Quote an Sehr gut in Wien (19,9%). Geringste Nicht-genügend-Quote in Tirol (7,4%). Nach den Kompensationsprüfungen bewegen sich alle Bundesländer zwischen 2,8% und 7,8% Nicht genügend.
o    Angewandte Mathematik: Hier ist Oberösterreich vor den Kompensationsprüfungen das beste Bundesland (10,0% Sehr gut, 9,4% Nicht genügend). In Vorarlberg (18,3%), Wien (19,1%) und Salzburg (19,5%) gibt es prozentuell die meisten Nicht genügend. Nach den Kompensationsprüfungen liegen die Nicht-genügend-Quoten zwischen 3,0% und 8,7%.

 

28.06.2016


Manfred Deix ist tot – er wird uns fehlen!

Über Jahrzehnte hat er mit seinen Cartoons aktuelle und vor allem wichtige gesellschaftspolitische Themen in seiner unnachahmlichen Art und Weise dargestellt. Seine Aquarelle waren immer der Spiegel der österreichischen Gesellschaft – wahr und schonungslos. Dabei malte er niemals gegen die Schwachen an, sondern gegen Rassismus, Sexismus, Bigotterie, Korruption und Spießbürgertum (ORF). Er wird uns fehlen!
Der Beach Boy unter den Zeichnern. Das Enfant terrible der heimischen Karikaturszene. Keiner konnte die Spezies Österreicher in ihren charakteristischen Ausprägungen so genau beobachten und bis zur Kenntlichkeit so überzeichnen, dass man diesen Figuren tatsächlich immer wieder begegnet. Oder einer den anderen unter fettleibigen, glubschäugigen Gestalten plötzlich erkennt: "Franz, das bist ja du!", schreibt Werner Rosenberger im Kurier.
Und Doris Priesching im Standard: Deix selbst bezeichnete sich als "Lustzeichner", aber auch als "Harmoniejunkie". Und genau so lassen sich seine Kreaturen lesen: Als die ganz normale oder, besser, grindige Grundnatur von Herrn und Frau Österreicher, vornehmlich bei diversen Verrichtungen des Alltags zwischen Sadomaso-Sex und Muttermord inklusive saftigen Versen und allem, was dazugehört: Zumpferln, Dutteln, Wabbelbäuchen, Hängeärschen, Bremsspuren, Ejakulationsflecken.
Er war das Neue, das Unerhörte, das Provokante in Person (News) – und das bis heute.

 

27.06.2016


Initiative: Mehr Zeit für die Korrektur der schriftlichen Maturaarbeiten

Unterstützungserklärung:

Ein Zeichen setzten gegen die (viel) zu kurze Korrekturzeit für die Maturaarbeiten.
Die ÖLI-UG unterstützt die Initiative: Mehr Zeit für die Korrektur der schriftlichen Maturaarbeiten
Maria Eidherr-Schmid unterrichtet an einer BMHS in Tirol hat gemeinsam mit ihren betroffenen Kolleginnen und Kollegen eine wichtige Initiative gegen die zu kurzen Korrektur-zeiten im Rahmen der schriftlichen Zentralmatura gestartet. Ihre Forderung: Aus gegebenem Anlass möchten wir Sie darüber informieren, dass die zeitlich vorgeschriebenen Richtlinien zur Korrektur der zentralen Matura unangemessen kurz sind und dadurch einige ernstzunehmende Reibungspunkte entstanden sind.
Darum fordern wir Sie dringend dazu auf, eine angemessene Adaptierung der zeitlichen Vorgaben für die Korrektur der schriftlichen Arbeiten im Rahmen der NR(D)P für die kommenden Jahre durchzuführen.
Bitte unterstützt die Initiative gegen zu kurzen Korrekturzeiten der schriftlichen Zentralmatura, indem ihr über diesen Link eine Online-Unterstützungserklärung abgebt: >> zur Unterstützungserklärung
Das von euch unterstützte Forderungsschreiben wird an die zuständigen Zentralausschüsse und Gewerkschaftsgremien und an die Ministerin Dr. Sonja Hammerschmid weitergeleitet. >> Forderungsschreiben

 

27.06.2016


Pro & Contra: Verpflichtendes Feedback in den Schulen

Untertitel zum Artikel "Pro & Contra: Sollen Schüler ihre Lehrer bewerten?" in spiegel.de: Aufruhr in Bayern: Referendare müssen ihre Schüler jetzt regelmäßig um ein Feedback bitten. Ist das sinnvoll - oder trauen sich Lehrer bald nicht mehr, schlechte Noten zu vergeben?
Die Diskussion über die Feedbackkultur in den Schulen ist auch in Österreich weder neu noch weniger kontrovers wie in Deutschland. Auch die Expert/innenmeinungen zum sinnvollen Einsatz der vielzähligen Feedbackmodelle können kaum unterschiedlicher sein. Entsprechend fallen auch die Kommentare zum aktuellen Vorstoß des Bayerischen Bildungsministeriums aus. Ab nächstem Schuljahr müssen sich Referendar/innen in 55 Modellversuchsschulen im Laufe ihrer Ausbildung mindestens zwei Mal ein Feedback von ihren Schüler/innen einholen.
spiege.de lässt in einer Rubrik „pro & contra“ einen Befürworter - Georg Eisenreich, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kultur und einen Gegner der Maßnahme - Max Schmidt, Vorsitzender des Bayerischen Philologenverbandes zu Wort kommen.

26.06.2016


Erasmus – (zu)viel Lob von der EU-Kommission

Die EU-Kommission hat wieder einmal eine Studie über ihr Erasmusprojekt veröffentlicht. Um es vorab zu sagen – es ist gut, dass es Erasmus gibt. Das Austauschprogramm ermöglicht europäischen Studenten in ganz Europa semesterweise zu studieren. Aber die EU-Studie zeigt, dass man es auch mit Lob übertreiben kann.

Emily Walten stellt im Falter zum EU-Kommissionsbericht einige spannende Fragen.

Dazu noch ein Kommentar in der FB-Gruppe „BILDUNG IST ZUKUNFT - FÜR ALLE MENSCHEN IN ÖSTERREICH!“ zum Falter-Artikel: „Die Erasmus Lobhudelei nervt ganz gewaltig.

Es bleibt nämlich völlig ausgeklammert, dass Studierende, die auf Stipendien angewiesen sind sich den Auslandsaufenthalt kaum leisten können, da sie häufig mit Anrechnungsschwierigkeiten zu kämpfen haben und daher der Verlust der Beihilfen droht.“

25.06.2016


Jochen Krautz: Kompetenz als Problem

derStandard.at: Hartmut Volk interviewt Prof. Jochen Krautz zum Thema: "Der Fluch der Kompetenzen"
Prof. Dr. Jochen Krautz ist Professor für Kunstpädagogik am Fachbereich F – Design und Kunst der Bergischen Universität Wuppertal.

 

Die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Analysen der Hintergründe und Auswirkungen des Kompetenz-konzepts in Schule und Bildung können wie folgt zusammengefasst werden.
Das Kompetenzkonzept ist wissenschaftlich ungeklärt. Es dient, Bildung messbar zu machen.
• Kompetenzkataloge kann man nicht unterrichten.
• Kompetenzorientierung vernachlässigt die Inhalte und senkt das Bildungsniveau.
• Kompetenzen vernachlässigen die Moralität und steuern das Wollen.
• Kompetenzen zielen auf Anpassung.
• Die OECD verfolgt eine Strategie kultureller Entwurzelung.
• Folge in Schule und Elternhaus: Verwirrung und Verlust von Pädagogik und Didaktik.

 

Auf Einladung der Unabhängige Bildungsgewerkschaft (UBG) und der Vorarlberger Lehrer/innen Initiative (VLI) hielt Prof. Krautz einen beeindruckenden Vortrag in Vorarlberg. Wolfgang Türtscher, Obmann des ÖAAB-Lehrer Vorarlberg, titelte in einem Kommentar über den Vortrag: „Kompetenz als Problem. Oder: Was als Unsinn entlarvt ist, muss niemand befolgen.“

 

Dazu ein Auszug aus dem Interview: 
Wer kompetent ist, verfügt über entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten, so das Alltagsverständnis. Der Pädagoge Jochen Krautz kommt aber zu einem anderen Schluss STANDARD: Weshalb ist die Zuschreibung "kompetent" für Sie mit Vorsicht zu genießen? Krautz: Weil sie nicht hält, was sie verspricht. Jeder will heute einen "kompetenten" Menschen als Ansprechpartner. Ob Arzt, Bankberater, Kfz-Mechaniker oder Verkäufer, alle sollen sie kompetent sein. Was soll also schlecht daran sein, wenn bereits die Schüler auf Kompetenz hin unterrichtet werden, fragt sich der Laie. Nun, schlecht daran ist, dass das in den Schulen und Universitäten eingeführte Kompetenzkonzept massiv das Bildungsverständnis verändert. Bildung zielte auf Selbstständigkeit im Denken auf der Grundlage von Wissen und Können. Die Vermittlung von Kompetenzen hingegen zielt auf vordergründiges Funktionieren, auf Bereitschaft zur Anpassung an den globalen Wandel. Das halte ich für hochproblematisch, zumal von den Betrieben zunehmend beklagt wird, dass dieses selbstständige Denken faktisch ab- anstatt zunimmt, wie es die Verfechter des Kompetenzkonzeptes versprechen.

24.06.2016


UGÖD in der GÖD: … läuft noch nicht alles rund …

Die APA berichtet von der Pressekonferenz der Unabhängigen Gewerkschafter/innen in der GÖD (UGÖD):

Ein Jahr nach der Kooptierung in den Vorstand der Beamtengewerkschaft fühlen sich die Unabhängigen Gewerkschafter (UGÖD) dort noch immer nicht angekommen. Beim Bundeskongress im Oktober, bei dem über die Nachfolge von GÖD-Chef Fritz Neugebauer (ÖVP) entschieden wird, will man weiter gegen dessen „System“ ankämpfen, kündigte Vorsitzender Reinhart Sellner am Mittwoch bei einer Pressekonferenz an.

Ein Urteil des Obersten Gerichtshofes hatte im Juni 2014 den Anspruch auf ein Mandat im GÖD-Vorstand für die Unabhängigen bestätigt, ein Jahr später wurde die UGÖD offiziell als Fraktion anerkannt. Laut Sellner hat sich seitdem viel getan: „Es gibt materielle Möglichkeiten, die wir gar nicht gekannt hatten.“ Zudem könne man nun monatlich im Vorstand die Anliegen einbringen, Sellner spricht von einer „Sickerwirkung“. Vor allem für „Zukunftsinvestitionen“ wie in Bildung, Soziales und Gesundheit engagiert sich die unabhängige Fraktion.

Dennoch laufe noch nicht alles rund, beklagt Sellner, der Bildungsreferent im Vorstand ist. Das Büro, das seinem Vorgänger zur Verfügung gestanden war, dürfe er nach wie vor nicht nutzen: „Wir haben uns nicht vorgestellt, dass der Raummangel in der GÖD akut wird in dem Monat, wo unabhängige Gewerkschafter hineinkommen.“

Trotz des „kritischen Verhältnisses“ zum GÖD-Vorsitzenden sei aber nicht alles schlecht, meint Sellner. So habe Neugebauer die UGÖD nach dem OGH-Urteil kooptiert, was ihm nicht nur Dankbarkeit aus der eigenen Fraktion gebracht habe.

23.06.2016

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UGÖD Presseunterlagen
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UGÖD: Wir feiern Jubiläum!

Heute, am 22. 6. 2016 ist unser Jahrestag der GÖD-Anerkennung!

Ein Jahr ist es nun her, dass die GÖD das gerichtliche Urteil umsetzen musste und wir endlich einen Sitz im GÖD-Vorstand bekamen.

Ein Jahr aktive Demokratie! Ein Jahr aktiver Vorsitz in der GÖD, tatkräftige Mitbestimmung, endlich mehr Ressourcen und viel mehr Möglichkeiten! Wir wollen euch allen daher unseren herzlichsten Dank aussprechen – weil ihr hier viel zu selten lobend erwähnt werdet! Danke, ihr Lieben! Danke für all euer Engagement und den grandiosen Zusammenhalt. Wir haben bereits viel erreicht, und noch viel mehr vor! Danke für jede kostbare Minute, wenn ihr im passenden letzten Augenblick als einzige Rückgrat zeigt, wenn ihr euch einsetzt für Kurskorrekturen, gestrandete KollegInnen und ein faires Arbeitsklima. Ja, und noch für viele 1000 weitere Dinge, über die wohl niemand groß ein Wort verlieren würde – aber wenn sie fehlen, trauern alle. Es tut einfach gut, euch zu haben. Gemeinsam sind wir ein wundervolles Team, das noch viele weitere Pläne umsetzen kann und wird. :-)

Und es gibt wieder Neues: Andreas Daniel ergänzt nun das kleine UGÖD-Sekretariat tatkräftig. Er entwirft seit diesem Jahr auch den Rundbrief (siehe Download rechts), und hilft bei der Erstellung einer Info-Broschüre über die GÖD. Falls ihr also von ihm in Zukunft Mails bekommt, dann ist das in Ordnung. Andreas macht in seiner Freizeit übrigens alternative Dokumentarfilme, mehr dazu auf Seite 3, und im Interview mit Yanis Varoufakis auf Seite 9.

Zum Jubiläum gibt es ein Video dazu: "Anerkannt und ausgesperrt"

22.06.2016

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UGÖD-Rundbrief 6/2016
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Ex-Hypo Alpe Adria: Weitere 1,5 Mrd Euro aus Steuertopf - und kein Ende in Sicht.

Schelling schießt Geld nach und übernimmt Milliardenhaftung, titelt derStandard.at.
Aus dem Steuertopf werden 1,5 Mrd Euro an die staatliche Abbag, die das Rückkaufangebot von Heta-Anleihen finanziert, nachbezahlt. „Das ist ein Fünftel unseres jährlichen Bildungsbudgets, das ist in etwa das Dreifache von dem, was heuer im Bildungsbudget fehlt und der Staat angeblich nicht aufbringen kann“, ärgert sich Harald Walser. „Das ist das Geld, mit dem wir in die Zukunft unseres Landes investieren könnten, indem wir genügend LehrerInnen anstellen, genügend Unterstützungspersonal engagieren, das Geld, das in vielen Schulen fehlt, um die Kinder ordentlich fördern zu können.“
Obwohl Finanzminister Schelling versprach, keine öffentlichen Mittel mehr für die Nachfolgeeinheit Heta lockerzumachen, wird er weitere Milliarden aus Steuergeldern zuschießen (müssen?). Ein Ende der Belastungen der österreichischen Steuerzahler/innen im ganzen Bankenrettungs-Krimi (nicht nur der Hypo Alpe Adria) ist noch nicht abzusehen. Die 1,5 Mrd Euro Cash-Überweisung ist nur ein Teil der zusätzlichen Belastungen. Wegen der aktuellen Probleme mit der Abbaugesellschaft des Bundes (Abbag) übernimmt, laut derStandard.at, Schelling auch die Haftung für den Kärntner Zahlungsausgleichsfonds KAF, der letztendlich den Anleihenrückkauf durchführt. Elf Milliarden Euro stark ist das Fangnetz für den Fall, dass der Fonds seine Schulden im Zusammenhang der Abfindung der Gläubiger nicht bedienen kann. De facto sind die Kärntner Haftungen damit auf den Bund übergegangen. Damit muss auch das Bundeshaftungsobergrenzengesetz geändert werden. Neues Limit: 197 Milliarden Euro!
Finanzminister Schelling rühmt sich gerne für seine restriktive und steuergeldschonende Budgetpolitik. Das trifft auch auf alle Budgets zu, die irgendwie mit Sozialem oder Bildung zu tun haben. Wie es sich eben für einen ordentlichen Altneoliberalen gehört. Geht es aber um die ganz großen Zocker in der Finanzwirtschaft, ist Schelling mit der Verteilung des ihm anvertrauten Steuergeldes wenig zurückhaltend und verzichtet auch gerne auf seine autoritären und arroganten Belehrungen, Mahnungen und Drohungen, die er ansonsten als Beipack jeder Budgetzuweisung mitreicht.
Die Folgen sind nicht nur ökonomisch katastrophal, sondern wirken sich auch gesellschafts- und sozialpolitisch dramatisch aus.
Harald Walser:  Und das Paradoxe dabei: Nicht dass sich der Zorn gegen die Verursacher richten würde, nein, da wird gegen jene gehetzt und getreten, die nichts mit dieser unfassbaren Verbrennung von Volksvermögen zu tun haben. Die wenigsten Täter, die diese "Gaunerbank mit Mafiageschäftsmethoden" (Werner Kogler) aufgezogen haben, wurden jemals zur Verantwortung gezogen.
Tipp: Die am letzten Donnerstag gelaufene ORF-Dokumentation "Am Schauplatz" zeigt, wohin Teile der Gelder verschwunden sind.

21.06.2016


Heute ist Weltflüchtlingstag

Die UN-Vollversammlung hat den 20. Juni zum zentralen internationalen Gedenktag für Flüchtlinge ausgerufen. Dieser Tag wird in vielen Ländern von Aktivitäten und Aktionen begleitet, um auf die besondere Situation und die Not von Millionen Menschen auf der Flucht aufmerksam zu machen.
Der Weltflüchtlingstag ist den Flüchtlingen, Asylsuchenden, Binnenvertriebenen, Staatenlosen und RückkehrerInnen auf der ganzen Welt gewidmet, um ihre Hoffnungen und Sehnsüchte nach einem besseren Leben zu würdigen.

 

Dazu ein Auszug aus „Das Europa der Nationalisten“ von Patrick Gensing, Blogger & Journalist
……………
Die Vision eines vereinigten Europas löst sich angesichts der Konflikte auf dem Kontinent zunehmend auf. Die EU trägt ihren Anteil an der Krise, sie präsentiert sich in großen Teilen als wahlweise bürokratischer oder technokratischer Player, dem weder die nationalen Regierungen noch die Bevölkerung über den Weg trauen.

Auch in der Flüchtlingskrise versagt der Kontinent komplett. Hier wäre die Chance gewesen, mutig voranzugehen und Sonntagsreden mit Leben zu erfüllen. Doch die nationalen Interessen der Mitgliedsstaaten verhinderten dies – und der EU fehlen die Mittel, um wenigstens Quoten zur Verteilung der Flüchtlinge durchzusetzen.
Dabei wäre eine handlungsfähige und demokratisierte EU dringend nötig. Eine Union, die denen, die es brauchen, eine Identität als europäische Bürger bietet – und denen, die es benötigen, Schutz und soziale Sicherung. Die politische Rechtsaußen bedienen die „identitäre“ Sehnsucht durch nationale Legenden und setzen strategisch auf Russlands Präsidenten Putin. Ihr Horizont endet bei Kleinfamilie, Volk und Vaterland.
against-nationalism
Solange es gemeinsame Feindbilder gibt, wie die EU oder Flüchtlinge, hält die Internationale der Nationalisten zusammen. Wenn es dann um ein gemeinsames Gestalten geht, brechen Hass und Ressentiments aus. Dies war in den vergangenen Jahren im Europaparlament mehrmals zu beobachten, als sich Fraktionszusammenschlüsse von Nationalisten verschiedener Länder zerlegten.
Es sei leicht, schrieb der kirgisische Schriftsteller Tschingis Torekulowitsch Aitmatow, „Nationalismus zu entfachen, aber sehr schwer, ihn wieder unter Kontrolle zu bringen“. Noch hat Europa die Wahl.

20.06.2016


Schulbuchverlag Veritas entfernt Christian Felber aus "Geospot"

Wie die ÖLI ausführlich auf ihrer HP diskutierte (siehe Felber1 und Felber2), regten sich vor zwei Monaten einige, vornehmlich  konservative Wirtschaftswissenschaftler/innen fürchterlich darüber auf, dass im AHS-Schulbuch „Geospot“ neben John Maynard Keynes, Milton Friedman, Karl Marx und Friedrich August Hayek der Begründer der Gemeinwohlökonomie als bedeutender Vertreter alternativer Wirtschaftstheorien genannt wird.
Laut OÖN, hat in diesem Zusammenhang Unterrichtsministerin Sonja Hammerschmid auf eine Anfrage von Bundesrat Fürlinger geantwortet. Der Verlag Veritas werde statt Christian Felber, den Begründer der Gemeinwohlökonomie, in der nächsten Auflage des Schulbuches „Geospot“ einen anderen Vertreter alternativer Wirtschaftstheorien abbilden.

Zutiefst bedenklich, wenn eine Unterrichtsministerin und ein Schulbuchverlag auf den Zuruf einiger Mainstream-Ökonom/innen unter Führung von Bundesrat Klaus Fürlinger reagiert und das Bild Christian Felbers und die Nennung seiner Gemeinwohlökonomie für die nächste Auflage entfernt. Sollen damit etwa die Schüler und Schülerinnen ferngehalten werden von Alternativen zu unserem neoliberalen Wirtschaftssystem, das die Schere zwischen Arm und Reich immer größer werden lässt und sich einzig am Profit orientiert ohne Rücksicht auf ökologische, soziale, kulturelle und ökonomische Folgen und das weltweite Wirtschafts- und Finanzkrisen, ökologische Katastrophen, Kriege um Ressourcen usw. hervorbringt? Auch diese Frage sollte uns die Ministerin beantworten.

19.06.2016


Initiative: Mehr Zeit für die Korrektur der schriftlichen Maturaarbeiten

Unterstützungserklärung:

 

Ein Zeichen setzten gegen die (viel) zu kurze Korrekturzeit für die Maturaarbeiten.

Die ÖLI-UG unterstützt die Initiative: Mehr Zeit für die Korrektur der schriftlichen Maturaarbeiten

Maria Eidherr-Schmid unterrichtet an einer BMHS in Tirol hat gemeinsam mit ihren betroffenen Kolleginnen und Kollegen eine wichtige Initiative gegen die zu kurzen Korrektur-zeiten im Rahmen der schriftlichen Zentralmatura gestartet.
Ihre Forderung:
Aus gegebenem Anlass möchten wir Sie darüber informieren, dass die zeitlich vorgeschriebenen Richtlinien zur Korrektur der zentralen Matura unangemessen kurz sind und dadurch einige ernstzunehmende Reibungspunkte entstanden sind.
Darum fordern wir Sie dringend dazu auf, eine angemessene Adaptierung der zeitlichen Vorgaben für die Korrektur der schriftlichen Arbeiten im Rahmen der NR(D)P für die kommenden Jahre durchzuführen.

Bitte unterstützt die Initiative gegen zu kurzen Korrekturzeiten der schriftlichen Zentralmatura, indem ihr über diesen Link eine Online-Unterstützungserklärung abgebt: >> zur Unterstützungserklärung
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18.06.2016


Nationalrat beschließt Bildungsreformpaket 1

Bildungsministerin Sonja Hammerschmid betont die Verbesserung der Chancengleichheit durch die beschlossene Schulrechtsnovelle
parlament.gv.at:  Der Nationalrat beschließt mehrheitlich das erste Gesetzespaket zur Bildungsreform. Wie auf dieser Seite berichtet, sind die zentralen Punkte dieser Novelle zum Schulrecht die neue Schuleingangsphase, die Sprachförderung und mehr Autonomie für Volksschulen in der Leistungsbeurteilung und der Sprengelverwaltung.
Im Rahmen der Schuleinschreibung in die Volksschule müssen die Eltern Unterlagen vorlegen, die während der Kindergartenzeit zur Dokumentation des Entwicklungsstandes, insbesondere des Sprachstandes des Kindes, erstellt wurden. Damit soll ein besserer Übergang in die Volksschule erreicht werden.
De facto abgeschafft wird mit der Novelle das Sitzenbleiben in der Volksschule, denn bis zur dritten Klasse sind die Schüler/innen berechtigt, in die nächsthöhere Schulstufe aufzusteigen. Die Möglichkeit eines „unterjährigen“ Wechsels der Schulstufe wird zukünftig nicht nur mehr in der ersten und zweiten, sondern auch in der dritten Klasse möglich sein.  Die alternative Leistungsbeurteilung ist jetzt auch im Regelschulwesen, also auch ohne Schulversuch möglich.
Eine höchstens zwei Jahre dauernde Förderung außerordentlicher Schüler/innen mit mangelnden Deutschkenntnissen kann in „Sprachgruppen“ erfolgen. Über die Einrichtung dieser Gruppen bzw. Kurse entscheidet die jeweilige Behörde.
Weitere wichtige Änderungen:
Den Schulen wird ein Optionsrecht für die Verschiebung (max. 2 Jahre) der Einführung der  "Oberstufe Neu" eingeräumt. 
Berufsorientierung in der Sekundarstufe wird gesetzlich festgeschrieben. Je nach Schultyp als Pflichtpraktikum oder im Rahmen fünf unterrichtsfreier Tage.
Der Einsatz von Lehrbeauftragten zur Vermittlung von Praxiswissen an BMHS wird auch erleichtert.

In einem Abänderungsantrag wurde beschlossen, dass die Schulleitung nach Anhörung des Schulgemeinschaftsausschusses „schul(leitungs)autonom“ beschließen kann, welche der in Frage kommenden Teilprüfungen vorgezogen werden oder eben nicht. In der Gesetzesvorlage war ein Vorziehen von Teilprüfungen für alle Prüfungsgebiete vorgesehen, die bereits im vorletzten Schuljahr lehrplanmäßig abgeschlossen wurden.

 

17.06.2016


WU Wien: Neue Stipendien für einkommensschwache Studierende

Mit neuen Stipendien für einkommensschwache Studierende, Schulbesuchen und Mentorprogrammen will die Wiener Wirtschaftsuni mehr Studierende aus niedrigeren sozialen Schichten gewinnen. Aktuell sind nur 8% Prozent der Studierenden aus einkommensschwachen Verhältnissen. Laut derstandard.at will die Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger mit Werbeaktionen an Schulen mit vielen sozial benachteiligten Jugendlichen, Mentorenprogrammen und speziellen Stipendien für diese Gruppe künftig die soziale Durchmischung an der Uni verbessern. "Ich sehe es als gesellschaftliche Aufgabe von Universitäten, junge Menschen, die für ein Studium geeignet sind, sich das aber vielleicht noch gar nicht überlegt haben oder aber nicht leisten könnten, zu fördern", so Hanappi-Egger. Deshalb sollen im Rahmen des WU@school die Besuche von "WU-Botschaftern" an Schulen ausgebaut werden. Ab dem Studienjahr 2016/17 sollen extra Stipendien für begabten Schüler/innen aus einkommensschwachen Familien vergeben werden. Projekttitel: „WU4You". Zwölf Bachelorstudenten erhalten bis zu sieben Semester 500 Euro pro Monat. Damit sich die Student/innen voll auf ihr Studium konzentrieren können, sollen sie von Mentor/innen im Studienalltag unterstützt werden.

 

16.06.2016


Lehrerausbildung NEU für Fachtheoretiker und Fachpraktiker

Die Lehrerausbildung NEU für Fachtheoretiker und Fachpraktiker wurde dieser Tage durch einen Erlass geregelt. Grundsätzlich ist für die Erlangung des Lehramtes ein berufsbegleitendes Bachelorstudium im Ausmaß von 240 ECTS erforderlich, ABER es gibt einige wichtige Anrechnungen. Ein Vorbereitungsseminar zur „Einführung in die Strukturen und Rechtsgrundlagen des Schulwesens“ erfolgt vor Aufnahme der Unterrichtstätigkeit.
1. Fachtheoretiker an HTLs:
  1.1. Option Dienstrecht neu (siehe Grafik links oben):
Berufsbegleitendes Bachelorstudium 240 ECTS
Angerechnet werden für das Masterstudium 180 ECTS
Die verbleibenden 60 ECTS enthalten:
•    15 EC Pädagogisch-praktische Studien (im eigenen Unterricht)
•    5 – 10 EC Bachelorarbeit
•    Rest 20% - 50% Fernstudienanteil
Mindeststudiendauer: 4 Semester
Workload: 1 Tag/Woche Präsenz an der PH zusätzlich ca. 1 Tag/Woche Online- bzw. Selbststudium.
Das Studium ist innerhalb von 5 Jahren abzuschließen
  1.2. Option Dienstrecht alt
Entsprechend dem bisherigen „Neulehrerlehrgang“ sind Lehrveranstaltungen im Ausmaß von 15 ECTS an der PH zu absolvieren. Das Ministerium empfiehlt jedoch im Sinne der pädagogischen Professionalisierung, das gesamte „Facheinschlägige Studien ergänzendes Studium“ wie bei Option Dienstrecht neu zu absolvieren.
Mindeststudiendauer: 2 Semester
Workload: ca. 10 Tage/Semester Präsenz an der PH zusätzlich ca. 1 Tag/Woche Online- bzw. Selbststudium
2. Fachpraktiker an HTLs (siehe Grafik links unten):
Berufsbegleitendes Bachelorstudium 240 ECTS
Angerechnet werden für eine mindestens 3-jährige facheinschlägige Berufspraxis 90-100 ECTS
Zusätzliche individuelle Anrechnungen sind möglich.
Die verbleibenden 140 bis 150 ECTS enthalten:
•    Bis 30 ECTS Berufspraxis mit pädagogischen Anteilen (für bereits im Beruf stehende Lehrkräfte)
•    5-10 ECTS Bachelorarbeit
•    Rest 20% - 50% Fernstudienanteil
 Mindeststudiendauer: 6 – 8 Semester je nach Anrechnungen
Workload: (abhängig von der Studienorganisation der jeweiligen PH)
Das Studium ist innerhalb von 5 Jahren abzuschließen.

Wie Roland Gangl in der GÖD - Information zur Lehrerbildung Neu (Siehe Download) schreibt, soll in der Dienstrechtsnovelle 2016 eine Dienstfreistellung von 22 Wochen für die Ausbildung gesetzlich verankert werden.

>> Die endgültige Studienorganisation ist an den Pädagogischen Hochschulen zu erfragen.
>> Mehr Informationen findest du im Schreiben des bmbf an die Landesschulräte (Download)

 

16.06.2016

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bmbf an die LSR
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Sozialpartner fordern "Bildungspflicht statt Schulpflicht"

Die Sozialpartner – Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, ÖGB und Landwirtschaftskammer – bemängeln am Österreichs Bildungssystem unter anderem , dass es zwar eine allgemeine Schulplicht gibt, aber kein klar definiertes Lernziel. Die Pflicht besteht nur darin, zumindest neun Jahre die Schulbank zu drücken (kurier.at). Die Sozialpartner erkenne darin die Ursache dafür, dass zu viele junge Menschen die Schule ohne ausreichende Lese-, Schreib- und Rechenkenntnisse abschließen.
Als "Pflichtschulabschluss Neu" betiteln die Sozialpartner ihre Forderung: Jede/r Schüler/in müsse eine Potenzialanalyse, eine Berufsorientierung und die Bildungsziele der neunten Schulstufe in Deutsch, Englisch und Mathematik erfüllen, bevor er die Schule verlässt.
Laut kurier.at prüft Bildungsministerin Sonja Hammerschmid den Vorschlag der Sozialpartner und sie wird sich ohnehin demnächst mit den Sozialpartnern zusammensetzen, heißt es aus ihrem Büro.
Staatssekretär Harald Mahrer Stellungnahme im Kurier zum Sozialpartnervorschlag ist deutlich konkreter: "Aus unserer Sicht ist es richtig, zu einer Bildungspflicht überzugehen. Denn es kommt nicht darauf an, wie lange man die Schulbank drückt, sondern was man am Ende der Schullaufbahn kann. Daher macht auch eine Art ,Mittlere Reife‘ Sinn, denn ohne ein Mindestmaß an Bildung haben Jugendliche heute fast keine Chance am Arbeitsmarkt."
Mittlere Reife? Würde das nicht eine Ausdehnung der Schulplicht um mindestens zwei Jahre erforderlich machen? Sinnvoll wär es auf jeden Fall!

 

15.06.2016


Schriftführung bei den Abschlussprüfungen:                         Information des Zentralausschusses BMHS

Von Jürgen Rainer (Vorsitzender ZA BMHS)
Das in Diskussion befindliche Schulrechtspaket sieht u.a. auch Änderungen beim Prüfungstaxengesetz vor, beinhaltet jedoch weiterhin keine Regelung für die Schriftführung bei den Abschlussprüfungen. Alle gemeinsam mit der BMHS-Gewerkschaft gesetzten Initiativen führten weder zu einer Klärung der Zuständigkeiten noch zu einer Abgeltung der Protokollführung inklusive nachfolgender Verwaltungstätigkeiten (Dateneingabe in Sokrates, Zeugnisdruck, etc.). Aus der Sicht der Standesvertretung ist es keinesfalls die Aufgabe des Klassenvorstandes, die Schriftführertätigkeit während der RDP auszuüben. Hätte der Gesetzgeber dies gewollt, hätte er es gesetzlich geregelt. Die Führung eines Prüfungsprotokolls gehört - wie der Zeugnisdruck auch - zu den Aufgaben der Schulverwaltung.
Klassenvorstände haben bei allen Abschlussprüfungen vorrangig die Aufgabe, die Interessen ihrer (ehemaligen) Schülerinnen und Schüler zu wahren. Keinesfalls ist es ihre Aufgabe, administrative Tätigkeiten der Schulverwaltung zu erledigen.
Da einerseits jedes Bemühen, eine Regelung mit dem Ministerium zu vereinbaren, bis heute scheiterte und andererseits das Druckmittel Boykott der RDP nicht in Frage kommt, empfehlen wir nach Beratungen im Zentralausschuss, die Einteilung als Schriftführer/in mit dem Hinweis, dass die Schriftführung nicht zu den Dienstpflichten einer Lehrerin/ eines Lehrers zählt, zurückzuweisen.
Erfolgt die Weisung danach in schriftlicher Form ist die Weisung zu befolgen. Es entsteht jedoch aus Sicht des ZA-BMHS ein möglicher Anspruch auf Abgeltung der Schriftführung in Form einer Nebengebühr gemäß Gehaltsgesetz oder eventuell § 9 Abs.3 BLVG. Ein Antrag auf Abgeltung wäre nach Abschluss der mit der Schriftführung verbundenen Tätigkeiten am Dienstweg einzubringen. >>> zum vollständigen Schreiben des ZA

 

14.06.2016


Medizinischen Universität Graz: 1 Tag - 2 Wahlen - 3 Gremien

Liste Unabhängiger GewerkschafterInnen der Medizinischen Universität Graz

Was wird gewählt?
Am 23. Juni 2016 stehen ZWEI Wahlen an, die grundlegende Auswirkungen auf die weitere Zukunft der Medizinischen Universität haben. Wir möchten darüber Klarheit schaffen und einige Zusammenhänge beleuchten, über die Sie als WählerInnen entscheiden können.
Gewählt werden der Betriebsrat für das allgemeine Universitätspersonal der Medizinischen Universität Graz und der Senat.
Mit der Wahl des Senats entscheiden die WählerInnen indirekt auch über die Besetzung des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen (AKGL), da dieser vom Senat entsendet wird.
Damit entscheiden Sie an diesem wichtigen Tag über DREI Gremien der Medizinischen Universität Graz.

Die KandidatInnen unserer Liste Unabhängiger GewerkschafterInnen kandidieren AUSSCHLIESSLICH für den Betriebsrat, da wir davon überzeugt sind, dass die drei Gremien voneinander unabhängig besetzt sein müssen, um unabhängig voneinander arbeiten zu können. Nur so ist Transparenz möglich und Interessenskonflikte und Missverständnisse können vermieden werden. Dabei ist eine konstruktive Kooperation dieser drei Gremien zum Wohle der Medizinischen Universität Graz und der KollegInnen durchaus wünschenswert und erforderlich.

 

13.06.2016


Burchardt über Digitalisierung in der Schule: „Selbstgesteuerte Lerner entsprechen der Ideologie des Neoliberalismus“

Bildungsphilosoph Matthias Burchardt in einem bemerkenswerten Interview von Lisa Nimmervoll (derstandard.at)
Matthias Burchardt

  • erläutert BYOD (Bring your own device) im Zusammenhang mit der Schule,
  • plädiert dafür, das Thema Digitalisierung pädagogisch in der Schule zu thematisieren, aber nicht zwangsläufig zu "gerätifizieren",
  • weiß, dass „das reine Verbieten digitaler Geräte ist Blödsinn“ ist,
  • warnt aber davor, dass „Selbstgesteuertes Lernen Kinder zu kleinen Robotern macht, die Lernen vollziehen, als wäre es ein technischer Prozess",
  • folgert daraus, dass dieser selbstgesteuerte Lerner der Ideologie des Neoliberalismus entspricht,
  • erklärt, weshalb er digitalen Endgeräten "pädagogischen Fetischcharakter“ unterstellt und
  • sieht als Alternative den humanen Menschen, der nicht nur reagiert und sich anpasst. Der humane Mensch würde sagen: Ja, die Digitalisierung kommt, aber wir müssen gestalten, wie und in welchem Maß und welche Bereiche wir dem Analogen vorbehalten. Das wäre ein emanzipatorischer Ansatz. Während der Anpassungsimperativ des Neoliberalismus und des Digitalismus sagt: Es kommt, und eure Chance besteht nur darin, das Beste daraus zu machen, oder ihr geht unter.

Matthias Burchardt (50) studierte Germanistik, Philosophie und Pädagogik an der Uni Köln und lehrt dort am Institut für Bildungsphilosophie, Anthropologie und Pädagogik.

Am 15. Juni (17 Uhr, NIG, Hörsaal 3D) referiert er im Rahmen der vom Arbeitsbereich Fachdidaktik Psychologie – Philosophie von Konrad Paul Liessmann, Katharina Lacina und Elisabeth Widmer in Kooperation mit dem STANDARD organisierten Vortragsreihe "Total digital? Irrwege der neuen Lernkultur".

 

13.06.2016


Neugebauer verlangt "Trendumkehr bei den Sparprogrammen"

Weil bis zum Jahr 2026 die Hälfte der öffentlich Bediensteten in Pension gehen werden, fordert der GÖD-Landesvorsitzender Csar beim GÖD-Landeskongress in Linz eine „zeitgerechte Nachbesetzung“.
Fritz Neugebauer verlangt deshalb eine Trendumkehr in der Personalpolitik im Bundesdienst. Die strikte Nichtnachbesetzung von Planstellen habe dazu geführt, dass „in manchen Bereichen eine ganze Generation" fehle, zeigt Neugebauer die Problematik auf und fordert von der Bundesregierung eine „vorausschauende Personalplanung".

 

13.06.2016


Initiative: Mehr Zeit für die Korrektur der schriftlichen Maturaarbeiten

Unterstützungserklärung:

 

Ein Zeichen setzten gegen die (viel) zu kurze Korrekturzeit für die Maturaarbeiten.

Die ÖLI-UG unterstützt die Initiative: Mehr Zeit für die Korrektur der schriftlichen Maturaarbeiten

Maria Eidherr-Schmid unterrichtet an einer BMHS in Tirol hat gemeinsam mit ihren betroffenen Kolleginnen und Kollegen eine wichtige Initiative gegen die zu kurzen Korrektur-zeiten im Rahmen der schriftlichen Zentralmatura gestartet.
Ihre Forderung:
Aus gegebenem Anlass möchten wir Sie darüber informieren, dass die zeitlich vorgeschriebenen Richtlinien zur Korrektur der zentralen Matura unangemessen kurz sind und dadurch einige ernstzunehmende Reibungspunkte entstanden sind.
Darum fordern wir Sie dringend dazu auf, eine angemessene Adaptierung der zeitlichen Vorgaben für die Korrektur der schriftlichen Arbeiten im Rahmen der NR(D)P für die kommenden Jahre durchzuführen.

Bitte unterstützt die Initiative gegen zu kurzen Korrekturzeiten der schriftlichen Zentralmatura, indem ihr über diesen Link eine Online-Unterstützungserklärung abgebt: >> zur Unterstützungserklärung
Das von euch unterstützte Forderungsschreiben wird an die zuständigen Zentralausschüsse und Gewerkschaftsgremien und an die Ministerin Dr. Sonja Hammerschmid weitergeleitet. >> Forderungsschreiben

 

12.06.2016


OECD: Kleine Schulen und Klassen meist kontraproduktiv

Laut OECD könnten im österreichischen Schulsystem viel Budgetmittel eingespart und für wichtige Bildungsreformen und Qualitätsverbesserungen des Unterrichtes eingesetzt werden. Das neue Zauberwort: Größere Klassen und größere Schulen unter einheitlicher Zuständigkeit des Bundes oder der Länder. Es ist gerade einmal drei Jahre her, als die OECD die Einführung kleinerer Klassen noch als richtigen Schritt in Richtung mehr Unterrichtsqualität bezeichnete. Neue Studien haben jetzt die OECD davon überzeugt, dass kleine Klassen und Schulen nicht nur ein Kosten-, sondern auch ein Qualitätsproblem haben.
Die "OECD-Studie zur Bildungsfinanzierung“ zeigt, dass das österreichische Bildungsressort nicht unterdotiert ist, sondern die Budgetmittel ineffektiv eingesetzt werden.
Obwohl der Anteil des Bildungssystems am BIP mit 4,9% unter den OECD-Durchschnitt (5,3%) liegt, sind die Ausgaben pro Schüler/in um 30% höher als im OECD-Schnitt. diePresse.com: Ein teures System – bei dem es laut OECD vor allem an der Schulstruktur bzw. der Schulverwaltung hakt.
Die Hauptursachen sind laut der OECD-Studie die im internationalen Vergleich kleinen Schulen und Klassen und die Trennung zwischen Bundes- und Landesschulen sowie zwischen Bundes- und Landeslehrern.
Kleinschulen und kleine Klassen, verursachen hohe Kosten und bringen nicht mehr Qualität, sondern viel zu oft sogar weniger. Dazu der OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher über die Kleinschulen: „Da geht es nicht nur um Kosteneinsparung, sondern auch um die Qualität“, weil sie oft unter der „kritischen Masse“ liegen, ein Umfeld geschaffen werden können, in dem Lehrer/innne voneinander lernen und sich austauschen können.
Für die unterdurchschnittliche Klassengröße gilt laut Studie Ähnliches: „Was für die Schulgröße gilt, gilt auch für die Klassengröße“. Die Einführung der Klassenschüler/innen-Höchstzahl von 25 in den Pflichtschulen brachte laut Studie vor allem mehr Kosten, aber keine Qualitätssteigerung, weil sich dadurch der Unterricht nicht ändere. Man leiste sich kleine Klassen und müsse deswegen anderswo sparen – etwa beim Unterstützungspersonal. Deshalb würden Lehrer häufig für administrative Tätigkeiten eingesetzt, fasst diePresse.com das Problem zusammen.

Siehe dazu auch:Kleine Schulklassen machen Probleme

Heftige Kritik übt die OECD an der Trennung zwischen Bundes- und Landesschulen sowie zwischen Bundes- und Landeslehrern. Wegen der dadurch unvermeidlichen Doppelgleisigkeiten und Intransparenz, versickere sehr viel Geld. Eben wegen der Intranzparenz fehlten auch eindeutige Zahlen, aber „es ist offensichtlich teuer“, so Schleicher.
Außerdem empfiehlt die OECD im Zusammenhang mit der Lehrer/innen-Arbeitszeit, statt der Bemessung nach Unterrichtsstunden die Einführung eines Gesamtarbeitszeitmodell mit bis zu 40 Stunden inklusive Vor- und Nachbereitungszeit.

 

11.06.2016


Extraforum: NOST - Informations- und Erfahrungsaustausch

Liebe Kolleg/innen!

 

Wie berichtet, ist nun in AHS und BMHS die Verschiebung des Beginns der semestrierten NOSt vom Herbst 2017 bei Bedarf auf Herbst 2018 oder 2019 möglich. Deshalb möchten wir die Erfahrungen jener Kolleginnen und Kollegen sammeln und sichtbar machen, die bereits nach der NOSt unterrichten, prüfen und beurteilen.
Dazu haben wir auf der ÖLI -UG Homepage eine Plattform zum digitalen Austausch eingerichtet.
Eure Erfahrungen sind eine wertvolle Grundlage für die Entscheidung anderer. Daher ersuchen wir euch um rege Beteiligung und auch um mediale Verbreitung dieser Erfahrungsplattform.
Für Eintragungen im Forum braucht es eine einmalig Registrierung- die Anleitung dazu findet ihr unter: Tutorial/Nutzungstipps - ÖLI-UG Forum optimal nutzen

 

Euer Öli-UG Team

 

Außerdem: Die Verschiebung kann nur bis November 2016 durch eine Verordnung der Schulleitung nach Beratung mit dem SGA erfolgen. Da es sich dabei um eine Änderung der Diensteinteilung handelt, ist gem. PVG Par. 9, Abs. 2, lit. b, das Einvernehmen zwischen Direktion und Personalvertretung herzustellen.

 

10.06.2016


Hammerschmid setzt auf Digitalisierung im Unterricht: „Holt Kinder da ab, wo sie sich befinden“

OTS: Bildungsministerin Sonja Hammerschmid präsentiert Gratis-App zum Spracherwerb: Mit Fußball-Lern-App spielerisch Deutsch und Englisch lernen.
Bildungsministerin Hammerschmid präsentierte die Gratis-App „VISON EDUCATION Football/Fußball“. Dabei handelt es sich um eine Lern-App, mit der Kinder und Jugendliche spielerisch Deutsch und Englisch lernen können. hammerschmid: „Diese Lern-App ist ein hochinnovatives Projekt, das uns im Bildungsbereich sehr unterstützt“. Das Lern-Tool verbinde zwei zentrale Elemente, nämlich Spracherwerb und Digitalisierung. Denn Spracherwerb sei die Stellschraube Nummer eins zur Integration und die Digitalisierung längst Alltag. Daher sei es wichtig, E-Learning-Tools frühzeitig einzubinden, Verständnis für die zugrundeliegenden Technologien, aber auch einen verantwortungsbewussten Umgang damit zu vermitteln.
„Mit der App werden die Kinder da abgeholt, wo sie sich befinden und wo sie sich in ihrer Freizeit wohlfühlen“, erklärte die Ministerin. Ein spielerischer Umgang mit Lerninhalten, der die Kinder begeistert, fördere die Lernleistungen und digitale Medien und E-Learning-Tools seien eine Bereicherung für die Schule in Bezug auf effizientes, lebhaftes Gestalten des Unterrichts und das eigenständiges Lernen. Damit E-Learning-Tools und E-Books verstärkt im Unterricht eingesetzt werden können, müssten die Schulen besser ausgestattet und PädagogInnen in ihrer Arbeit mit diesen Tools unterstützt werden, sagte Hammerschmid.
Die Fußball-Lern-App bildet den Auftakt zu einer größeren, ebenfalls von VISION EDUCATION entwickelten Anwendung, die im Herbst starten soll. Diese wird noch mehr Sprachen zur Verfügung stellen, mehr Content bieten und in einem globalen Social-Media-Netzwerk eingebunden sein.
Link für Android:                       

VE Football AT (Englisch lernen)
VE Fußball AT (Deutsch lernen)

Link für iOS: werden noch freigeschaltet

 

09.06.2016


Weniger Geld mehr Arbeit für Lehrer/innen im Kanton Luzern

Ein neues Sparpaket des Kantons Luzern sieht drastische Kürzungen bei den Pädagog/innen vor. In der Schweiz sind die Schulen und damit die Gestaltung der Arbeitszeit und der Gehälter für Lehrer/innen hauptsächlich Ländersache.
Die geplanten Maßnahmen der Luzerner Regierung sind sowohl in der Art, als auch in ihrem Ausmaß „schweizweit ein Novum“, berichtet der blick.ch.
Mehrarbeit:
Die Lehrer/innen sollen eine „Lektion“ mehr als bisher unterrichten. Das ärgert Martin Huber, Präsident der Luzerner Schulleiter. Eine Lektion entspreche mit Vorbereiten und Korrigieren etwa zwei Stunden. Künftig müsste demnach eine Luzerner Primarlehrer/in mit Vollpensum wöchentlich 54 statt wie bisher 52 Stunden arbeiten, argumentiert Huber.
Kein „Dienstalters-Geschenk“, weniger Weiterbildung und reduzierte Altersentlastung:
Die Mehrarbeit und die weiteren geplanten Sparmaßnahmen der Luzerner Regierung ergeben eine massive Belastung für die Pädagog/innen. Zu nenen wäre da zum Beispiel die Streichung des Bonus nach 10, 20, 30 oder 40 Berufsjahren in Form von Ferien oder Geld, weniger Geld für die Weiterbildung und die Reduktion der Altersentlastung,  „Das birgt Risiken“, meint Martin Huber. „Wenn die Arbeitsbedingungen schlechter werden, verschärft sich der Fachkräfte-Mangel noch weiter.“
Demotivation und „Abwanderung“:
Die Lehrer/innen haben genug von den sukzessiven Verschlechterungen der letzten Jahre. Besonders das Streichen des Dienstalters-Geschenks trifft sie emotional: „Das Schlimmste daran ist die mangelnde Wertschätzung“, beklagt eine Lehrerin. Auch die Erhöhung der Lektionen sei ein harter Brocken, denn schon „heute ist die Belastung massiv.“
Die Folgen der destruktiven Schulpolitik sind bereits heute spürbar. Weil in den meisten anderen Kantonen die Arbeitsbedingungen attraktiver sind, wandern die Lehrer/innen dorthin ab. Mit den geplanten Verschlechterungen schwindet natürlich auch die Motivation. Man erhöht das Arbeitspensum des Lehrpersonals und streicht gleichzeitig die Anerkennung.
Kommt das Sparpaket wie geplant, wird es zwangsläufig Abstriche geben. Dennoch darf die Unterrichtsqualität nicht sinken, meint eine Lehrerein zum „Blick“. „Zuerst werden deshalb Aktivitäten gekürzt. Dazu gehören Klassenlager, Exkursionen oder der Sporttag. Zu den Verlierern zählen auch die Kinder.“

 

09.06.2016


Nach den Kompensationsprüfungen: Erste inoffizielle Ergebnisse

Wie im letzten Jahr, konnte die Mehrzahl der Maturant/innen ihre(n) „Fünfer“ in der schriftlichen Reife- bzw. Reife-und Diplomprüfung durch die Kompensationsprüfung ausbessern.
Vom Ministerium gibt es, wie berichtet, bis 24. Juni keine offiziellen Zahlen zu den Ergebnissen der heurigen Zentralmatura. Wie die diePresse.com berichtet, sind aus Oberösterreich konkrete Zahlen durchgesickert: In Mathematik waren vor der Kompensationsprüfung 15,5 % negativ. 2015 waren es 6,3 %. Nach den Kompensationsprüfungen hat sich das Ergebnis deutlich verbessert. Noch 4,5 % sind negativ. Im Vorjahr waren es noch 4 %. In Englisch bleiben nach der Kompensationsprüfung von 4,5 % negative Beurteilungen noch 2% über. In Deutsch von knapp 4 % noch 0,6 %.
Sehr erfreulich sind die Ergebnisse an der größten Schule Österreichs, der HTL Mödling. Direktor Harald Hrdlicka verriet im Gespräch mit der „Presse“, dass von den 350 Maturant/innen nach den Kompensationsprüfungen in Mathematik ein einziger Schüler negativ ist. Vor der Kompensationsprüfung waren noch acht Schüler/innen in Mathematik negativ.

 

09.06.2016


BM Sonja Hammerschid: Meine Vision ist, dass alle Kinder dieselben Bildungschancen bekommen

Antwort von BM Sonja Hammerschmid auf das Schreiben (inklusive Wilfrieds Angebot der Begrüßungsrede) der ÖLI-UG an die neue Ministerin.
Sehr geehrter Herr Stv. Vorsitzender!
Ich möchte mich ganz herzlich für die Glückwünsche bedanken, die mir aufgrund meines neuen Amtes entgegen gebracht wurden. Ich möchte Ihren Vertrauensvorschuss bestmöglich nutzen. Neben Gratulationen wurden mir auch Wünsche und Anregungen mit auf den Weg gegeben. Ich verspreche Ihnen mir diese genau anzusehen und den Dialog zu allen Beteiligten zu suchen. Fest steht: Es gibt einiges zu tun in der Bildungspolitik. Und dies möchte ich gemeinsam mit den Schulpartnerlnnen, Expertlnnen sowie dem Koalitionspartner angehen. Meine Vision ist, dass alle Kinder dieselben Bildungschancen bekommen. Das Elternhaus darf nicht weiter ausschlaggebend dafür sein, welche Bildung einem Kind zukommt. Ich werde aufgrund valider Daten Ergebnisse auswerten und dementsprechend Schlüsse für die Bildungspolitik ziehen, ich stehe für eine faktenbasierte Bildungspolitik. Wir müssen hin zu einer Politik, die unsere Kinder in den Fokus rückt.
Gehen wir es gemeinsam an. Ich brauche Sie an meiner Seite, damit wir die geplanten Projekte umsetzen können. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.
Mit freundlichen Grüßen
Sonja Hammerschmid

 

08.06.2016


EU-Broschüre über angeblich "10 Mythen über TTIP" an AHS verteilt

Lobbyismus an Schulen

Harald Walser übt in einem Entschließungsantrag „Schluss mit pro-TTIP-Propaganda an Schulen“ heftige Kritik an der Verteilung einer von der EU-Kommission herausgegeben Broschüre zum Freihandelsabkom- men TTIP in Gymnasien. Die „Informationsbroschüre“ soll die zehn angebliche Mythen über das Abkommen zwischen den USA und der EU mit Hilfe von Fakten zu entkräften.
Schon Aufgrund der geltenden Geheimhaltung der Inhalte und Grundlagen der Verhandlungen, liefert die Broschüre auch keine Fakten, sondern glänzt durch an den Haaren herbeigezogene Beispiele und Widersprüchlichkeit. So werden die Folgen von TTIP mit den positiven Effekten eines Freihandelsabkommens der EU mit Südkorea verglichen. Die Möglichkeit von Entschädigungszahlungen von Staaten an Unternehmen, die von Schiedsgerichten verhängt werden können , wird zwar genannt, allerdings nicht in den tatsächlich drohenden Größenordnungen. Selbst einfachste Grundlagen internationalen Handels, wie die Funktion von Zöllen, werden verzerrt dargestellt, so Walser.
SchülerInnen zu kritischen Mitgliedern der Gesellschaft erziehen
Deshalb fordert Walser: Derart einseitige Propaganda, wie in der Broschüre ,,10 Mythen über TTIP" hat an Schulen nichts verloren. Notwendige und berechtigte Kritikpunkte werden nicht aufgeführt. Dies widerspricht klar dem Bildungsauftrag, Schülerinnen nicht nur zu weltoffenen und toleranten, sondern auch kritischen Mitgliedern der Gesellschaft zu erziehen. Dazu gehören auch die breite Information von Schülerinnen und der kritische Diskurs kontroverser Themen. Derartig einseitige Propaganda-Broschüren sind sowohl der europäischen als auch der österreichischen Demokratie unwürdig. Die Wahrheit ist den Schülerinnen zumutbar.
Der Antrag wurde mehrheitlich vertagt.

 

08.06.2016


Jugendausbildungsgesetz – geplante Änderungen

An die allgemeine Schulpflicht soll eine Ausbildungspflicht anschließen, um Jugendliche über die allgemeine Schulpflicht hinaus zu qualifizieren. Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde nach dem Beschluss im Ministerrat am 7. Juni 2016 im Nationalrat eingebracht. Diese wird nun im Parlament behandelt und zur Abstimmung gebracht.( help.gv.at )

Das Ziel der Regierungsvorlage ist die Vermeidung von frühzeitigem Ausbildungs- und Bildungsabbruch. Denn weniger frühzeitige (Aus-)Bildungsabbrüche soll in weiterer Folge das Ausbildungsniveau junger Menschen erhöhen, was zu einer besseren Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft führen soll. Also die Gefahr arbeitslos zu werden deutlich reduziere.

Die einzelnen Änderungen:

  • Einführung einer Ausbildungspflicht im Anschluss an die allgemeine Schulpflicht bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres
  • Verwaltungsstrafen für Erziehungsberechtigte bei Nichterfüllung der Ausbildungspflicht
  • Einrichtung einer Koordinationsstelle "AusBildung bis 18"
  • Einrichtung eines Systems zur Identifikation und Meldung der betroffenen Jugendlichen
  • Informations- und Öffentlichkeitsarbeit sowie wissenschaftliche Begleitung
  • Erweiterung des Jugendcoachings, Produktionsschulen und anderer Angebote des Sozialministeriumservice
  • Erweiterung von Angeboten und Pilotprojekten des Arbeitsmarktservice

Inkrafttreten soll das Gesetz voraussichtlich überwiegend am 1. August 2016. Die Verwaltungsstrafen werden voraussichtlich ab 1. Juli 2018 und für Jugendliche gelten, die frühestens im Sommer 2017 ihre allgemeine Schulpflicht erfüllt haben.

 

07.06.2016


STELI-UG: Neustart!

SteLeZeit 2/2016 Steirische Lehrerinnen- und Lehrerzeitung
Die aktuelle Ausgabe der STELI-UG an BMHS digital als Download mit den Schwerpunktthemen:

•    Neustart! Was für das Land Österreich versprochen wird, muss auch im Schulwesen gelten. Und in der 

     Gewerkschaftsarbeit - von: Haymo Sternat
•    Neue Oberstufe: Fakten, Ziele, Problembereiche - von: Christine Mössler
•    Bildungsverlust - von: Karlheinz Rohrer

 

06.06.2016


Doing Inclusion:

Ansichten - Einsichten - Aussichten  I  Über den Umgang mit Heterogenität und Vielfalt


Ein interessantes Referat von Mag. Dr. Irmgard Bernhard zum Thema „Inklusion“ am ÖLI-APS-Seminar 2016 in Zeillern

 

Dankenswerterweise stellt uns Frau Mag. Dr. Bernhard ihre Präsentation (PowerPoint) zum Referat zum Download zur Verfügung.


• Inklusion in allen Lebens- und Diversitätsbereichen
• Pädagogik der Vielfalt – Nordsternvision oder/und pragmatische Annäherung?
• Inklusion und Unterrichtsqualität
• Inklusion – menschenrechtliche und gesetzliche Grundlagen
• Change Management in Österreich - Inklusive Regionen
• Lehrer/innenbildungNEU
• Der Index für Inklusion als Instrument im Rahmen von SQA

 05.06.2016

Download
Inclusion.pptx
Microsoft Power Point Präsentation 1.3 MB

NOST-Option jetzt auch für die BHS

Weil die „Bildungsreform: Schulrechtspaket Teil 1“ jetzt den Unterrichtsausschuss passiert hat und der Ministerrat den Beschluss gefasst hat, kommen die ersten offiziellen Informationen vom bmbf an die Elternverbände und die Schulaufsicht und dann wohl bald auch an die Schulen (hoffentlich).
Also, so gut wie fix ist, dass jetzt auch die BMHS, nicht nur die BMS und die AHS, autonom die Einführung der Oberstufe NEU auf 2018/19 bzw. 2019/20 verschieben können. Spätester Termin für die Entscheidung/das Ansuchen wird derzeit der 1. Dezember angegeben.
Die Entscheidung obliegt dem/der Direktor/in nach Anhörung des Schulgemeinschaftsausschusses (SGA). Der SGA hat ein „Anhörungs“- aber kein Entscheidungsrecht.

Und welche Rolle spielt dabei der Dienststellenausschuss? Für den Vorsitzende des Fachausschusses Vorarlberg BMHS wird dies im Personalvertretungsgesetz (PVG) geregelt: "Weil sich die NOST auf die Diensteinteilung und Arbeitsorganisation der Lehrer/innen auswirkt, muss die Schulleitung aufgrund des PVG §9 Abs. 2 den Dienststellenausschuss in die Entscheidung einbinden, konkret: das Einvernehmen herstellen." Deshalb empfiehlt der Vorsitzende, "im Vorfeld der Entscheidung eine Konferenz durchzuführen". Eine Abstimmung über die zu wählende NOST-Option im Rahmen der Konferenz wäre wohl die optimale Vorgangsweise, meint der Personalvertreter aus dem Ländle.

 05.06.2016


Nagy: „Die Angst der Mittelschicht vor der Gesamtschule“

Soziale Herkunft – Bildungschancen, Stolpersteine und Gesamtschule

 

Ein interessantes Referat von Frau Dr. Nagy am ÖLI-APS-Seminar 2016 in Zeillern

 

Dankenswerterweise stellt uns Frau Dr. Nagy ihre Präsentation (PowerPoint) zum Download zur Verfügung.
Teil 1:
1. Soziale Herkunft und frühe Selektion
    (Stolpersteine Herkunft, frühe Selektion, Bildungsarmut, Noten, Creaming und Komposition, Geschlecht,

    SchOG & Schulversuche zu „GS“, einschl. NMS)
2. Veränderungsresistenz und schichtspezifische Schulwahl
    (Soziologische Anmerkungen zu Bildungsferne und Bildungsnähe, Momentaufnahme zur Akzeptanz

    „sozialer Durchmischung via Gesamtschule“)
3. Schule der 10- bis 14-Jährigen in Vorarlberg
    (Vision, Konzept und Stolpersteine)

Teil 2:
1. Handlungsbedarf
2. Schichtspezifische Schulwahl
3. Ausblick

 04.06.2016


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Gesamtschule Nagy T1.pptx
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Gesamtschule Nagy T2.pptx
Microsoft Power Point Präsentation 4.8 MB

Die aktuellen „apflspalten“ sind da

Wien: apflspalten – die Zeitung der aktiven Pflichtschullehrer/innen – unabhängigen Gewerkschafter/innen
Aus dem Inhalt:
Schnittstelle – Schulleitung

Schule und Demokratie - ein Widerspruch?

Gewähltes Schulleitungs-team auf Zeit

Allmächtige DirektorInnen

Zaun an der Grenze - Zaun im Kopf

Amerlinghaus in Gefahr
>>> apflspalten 05/2016

 04.06.2016


JA, Natürlich! Es gibt sie, die zwei Lehrertypen. Die, die wir wollen und dringend brauchen und die, die es trotzdem sind.

Die Grünen und NEOS fordern wieder einmal mit Nachdruck die einfachere Möglichkeit, unfähige Pädagog/innen schneller und nachhaltiger aus dem Schuldienst entfernen zu können. So alt, wie die Diskussion über dieses Thema ist, so oberflächlich wird sie – auch diesmal – geführt. Zum ersten sei einmal festgestellt: Die vorhandenen Gesetze bieten ausreichend Hebel, Lehrer/innen – auch beamtete - zu kündigen, wenn sie zum Beispiel ihre Aufgaben nicht zufriedenstellend erfüllen. Trotzdem kommen solche Kündigungen auch bei groben Verfehlungen nur sehr selten vor. Weshalb ist das so? Diese Frage muss/sollte in diesem Zusammenhang beantwortet werden. Daraus ergäbe sich zwei zentrale Fragen: Wer definiert die Prämissen und stellt dann fest, welche Lehrpersonen „fähig“ sind und welche nicht? Und wie kann eine faires Verfahren garantiert werden? Darüber und über die Rolle der Parteipolitik in der Schule sollten wir endlich intensiv Diskutieren!
Als Diskussionsanstoß und vielleicht auch der Versuch, die Komplexität des Themas zu zeigen, soll ein Beispiel behilflich sein, das zwei komplett gegensätzliche Lehrertypen zeigt: Die, die wir wollen und dringend brauchen und die, die es trotzdem sind.
Harald Walser im FB: „FB Zuerst meldet der FP-Politiker einen Mord in einer Asylwerberunterkunft, den es nie gegeben hat, an seinen Kärntner Parteichef Ragger und verklagt dann eine ehrenamtlich tätige Flüchtlingshelferin (Lehrerin), die sich darüber öffentlich empört hat.
Übrigens: Der Herr ist Lehrer, was vor diesem Hintergrund schon bedenklich genug ist. Im Jahr 2010 sollte er von Gnaden seiner Partei, besonders von Freund Uwe Scheuch, Direktor der Schule werden, an der er unterrichtet. Klassischer Postenschacher! Dazu der Elternverband der betroffenen Schule: "Gasslers Primärqualifikation bestehe hingegen lediglich aus seinem Naheverhältnis zu Scheuch."
Lesenswerte Artikel dazu: Profil (2010) und Kleine Zeitung (01.06.2016)

03.06.2016


Der neue Berufschule Kreidekreis ist da

Aus dem Inhalt:

Wo bleibt die Lohngerechtigkeit? | Petition für mehr Lohngerechtigkeit | Neuer
Kanzler – neue Bildungsbudgetpolitik? | PädagogInnenausbildung NEU | Kalender
für das Schuljahr 2016/17 | DirektorInnenbesetzung NEU | Antrittsrede einer
Unterrichtsministerin | Unabhängige Kräfte braucht das Land! | Nachahmung
empfohlen: Refugees Day in der LBS Hartberg | Buchbesprechung: „Wenn die
Tyrannenkinder erwachsen werden“

>>> Kreidekreis 4b/2016

 03.06.2016


ÖLI-UG Berufsschule: Petition für mehr Lohngerechtigkeit

Unterstützungserklärung der Petition für mehr Lohngerechtigkeit

Das neue Dienst- und Besoldungsrecht Pädagogischer Dienst (pd) führt für alle Berufsschul-lehrerInnen mit alten und schlecht bezahlten Sonderverträgen zu einer massiven Schlechterstellung in der Entlohnung gegenüber den Kolleginnen und Kollegen im neuen Besoldungsschema.
So wurden gleich bei den ersten Lohnberechnungen der in den Pädagogischen Dienst (pd) aufgenommenen KollegInnen durch die Anerkennung der Vordienstzeiten wesentlich höhere Einstiegsgehälter festgestellt, als bei den LehrerInnen mit Sondervertrag. Durch die zweistündige Erhöhung der Lehrverpflichtung mit nicht unterrichtlicher Tätigkeit im Pädagogischen Dienst (pd) fallen Tätigkeiten, wofür KollegInnen im Sondervertrag noch Zulagen erhielten, an die jüngeren KollegInnen, welche sie nicht mehr extra bezahlt bekommen.
Bei Neueinstellungen führt dieser Umstand sofort zu einem Verlust oder der Verringerung der Zulagen bei den älteren KollegInnen mit Sondervertrag an der Schule. Wie weit und wie schnell man davon betroffen wird, ist schulabhängig vollkommen unterschiedlich und von der Zahl der Neueinstellungen abhängig.
Unsere JunglehrerInnen sind an dieser Situation schuldlos und unser Augenmerk muss sich auf die rasche Korrektur der Vertragsbedingungen konzentrieren.
Um dieses Unrecht zu beenden, fordert die ÖLI-UG die Bundesministerin in einer Petition auf
1. ein Optierungsrecht einzuräumen oder, für den Fall, dass gesetzliche Stichtagsregelungen
kein Optierungsrecht zulassen,
2. eine Anpassung der Gehaltsstufen der Sonderverträge IL in der Art vorzunehmen, dass
die massiven Gehaltsunterschiede minimiert werden.Wir bitten die Kolleg/innen aller Schultypen um Unterstützung unserer Forderungen.

02.06.2016


Mitterlehners Angriff auf die Sozialpartnerschaft – Ein Remake der Schüssel/Haider-Politik?

Schlussendlich ist die absurde Kritik des Vizekanzler Reinhold Mitterlehner an der Sozialpartnerschaft der Versuch, diese Abzuschaffen. Wer wissen will, was in Österreich ohne die Sozialpartnerschaft passiert, muss sich nur an die Regierungszeit der ÖVP/FPÖ Koalition in Erinnerung rufen. In dieser Zeit war die Sozialpartnerschaft de facto nicht mehr vorhanden. Die Folgen spüren wir noch heute und sie werden uns noch einige Jahre weh tun.
Mitterlehner geht noch einen Schritt weiter. Mit seiner Kritik beabsichtigt er in erster Linie die Schwächung der Arbeitnehmervertretung in der Sozialpartnerschaft. Der Wirtschaftsblock soll seinen politischen Einfluss weiter ausbauen dürfen. Mitterlehner forderte nach dem gestrigen Ministerrat etwa eine komplette Umorientierung auf das, was Österreich brauche und nicht, was die jeweilige Klientel gerade brauche (ORF Vorarlberg). Und fügte erklärend ein Beispiel an, das die Arbeitnehmervertreter als unverantwortlich und eigennützig diffamierte. 
Dementsprechend fallen die Reaktionen der Sozialpartner auf die Kritik Mitterlehners unterschiedlich aus. Heftige Kritik der Arbeitnehmervertretungen und Zurückhaltung bis leise Zustimmung von der Arbeitgeberseite und der Landwirtschaftskammer.
Nicht so in Vorarlberg: Wieder einmal stößt der Chef des Vorarlberger ÖGB, Norbert Loacker, all jene vor den Kopf, die er eigentlich vertreten sollte und die dafür ordentlich Beiträge zahlen, wenn er gegenüber den ORF Vorarlberg zum Besten gibt, dass Mitterlehner “gar nicht so unrecht habe“ und ergänzt konspirativ, „auch in Vorarlberg sei die Sozialpartnerschaft zu Sausgruber-Zeiten eine andere gewesen“.  Meinte er damit vor allem Schüssel/Haider- Phase? Ja, was mein er denn überhaupt?
Wie absurd die Vorwürfe gegen die Sozialpartner sind, vor allem jener, dass sie reine Klientelpolitik betreiben, analysiert Conrad Seidl im derStandard.at „Sozialpartner: Es lebe die Klientelpolitik!“
Die Regierung sollte die Sozialpartner nutzen, anstatt sie zu verärgern, mahnt Seidl, denn die Organisationen der Sozialpartner sind dazu da, die Interessen ihrer Mitglieder durchzusetzen – gegen die Interessen, die andere Sozialpartnerinstitutionen haben mögen. Und gegen Vorhaben von Regierungen und Parlamenten. Wenn es nicht anders geht, auch mit Demos und Streiks.
Dabei ist diese Kritik auch deshalb ungerecht, weil die Sozialpartner oft besser als die Parteien sind, wenn es um das Schließen von Kompromissen geht", stellt Seidl fest.

Kommentar von Gary Fuchsbauer
Nachdem Vizekanzler Mitterlehner mit dem Einbremsen der Sozialpartner vorgesprescht war und manche das als das Ende der Klientelpolitik "gefeiert" haben, weist Conrad Seidl im "Standard" auf Wichtigkeit und Nutzen von Sozialpartnern und "Klinetelpolitik", aber auch von ernsthaftem Suchen nach Kompromissen hin.
Schön finde ich den Hinweis "In Bildungsfragen etwa sind sich Wirtschaftskammer und Industrie einerseits sowie AK und ÖGB andererseits mehr einig als SPÖ und ÖVP, die einander in der Regierung blockieren. Die Sozialpartner haben sogar ein gemeinsames Konzept erstellt."
Mitterlehner und die Regierung sollten daran gehen, das Sozialpartnerkonzept zur gemeinsamen Schule endlich aufzugreifen.

01.06.2016